Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.
Weh mir, wo nehm’ ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.
Wie haben sie dich, Baum, verschnitten
Wie stehst du fremd und sonderbar!
Wie hast du hundertmal gelitten,
Bis nichts in dir als Trotz und Wille war!
Ich bin wie du, mit dem verschnittnen,
Gequälten Leben brach ich nicht
Und tauche täglich aus durchlittnen
Roheiten neu die Stirn ins Licht.
Was in mir weich und zart gewesen,
Hat mir die Welt zu Tod gehöhnt,
Doch unzerstörbar ist mein Wesen,
Ich bin zufrieden, bin versöhnt,
Geduldig neue Blätter treib ich
Aus Ästen hundertmal zerspellt,
Und allem Weh zu Trotze bleib ich
Verliebt in die verrückte Welt.
Im Wartesaal, wenn die Züge Verspätung hatten, erzählte er Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Er verstand es nie, richtig zu grüßen. Auf Guten Tag sagte er
immer: Vielleicht. Man weiß: er zog seinen Hut vor den Hunden.
Seine Königskrone aus Zeitungspapier trugen die Kinder nach Hause.
Der Fünfzeiler im Ortsteil der Zeitung schloss mit den Worten: es war seine letzte Nacht, als er im Park auf den Baum stieg. Gerüchte gehen, er habe vergessen sich festzuhalten,
als er den Friedensappell an die Welt sprach.
Lass das Träumen, lass das Zagen,
Unermüdet wandre fort!
Will die Kraft dir schier versagen,
'Vorwärts' ist das rechte Wort.
Darfst nicht weilen, wenn die Stunde
Rosen dir entgegenbringt,
Wenn dir aus des Meeres Grunde
Die Sirene lockend singt.
Vorwärts, vorwärts! Im Gesange
Ringe mit dem Schmerz der Welt,
Bis auf deine heiße Wange
Goldner Strahl von oben fällt,
Bis der Kranz, der dichtbelaubte,
Schattig deine Stirn umwebt,
Bis verklärend überm Haupte
Dir des Geistes Flamme schwebt.
Vorwärts drum durch Feindes Zinnen,
Vorwärts durch des Todes Pein,
Wer den Himmel will gewinnen,
Muss ein rechter Kämpfer sein!
Mit vierzig Jahren ist der Berg erstiegen,
wir stehen still und schau'n zurück.
Dort sehen wir der Kindheit stilles liegen
und dort der Jugend lautes Glück.
Noch einmal schau', und dann gekräftigt weiter
erhebe deinen Wanderstab!
Hindehnt ein Bergesrücken sich ein breiter
und hier nicht, drüben gehts hinab.
Nicht atmend aufwärts brauchst du mehr zu steigen,
die Ebne zieht von selbst dich fort;
dann wird sie sich mit dir unmerklich neigen,
und eh du's denkst, bist du im Port.